Bamberger Bierkultur
Die Geschichte des Bamberger Biers ist nahezu so alt wie die Stadt selbst. Seit fast 1000 Jahren brauten Mönche und einheimische Bürger Bier und verzehrten das Bier mit großem Genuss. Die Herstellung des Gerstensaftes war dabei seit jeher die Lebensgrundlage vieler Handwerkesbetriebe und Landwirte. Braumeister und Privatbürger brauten das Bier nach eigener Rezeptur, Büttner produzierten die Fässer zur Lagerung, Kupferschmiede stellten Sudkessel für den Brauvorgang her und Häcker erzeugten die notwendigen Rohstoffe, Hopfen und Gerste.
Bamberger Bier - gelebte Tradition seit 1093
Schon Jahrtausende bevor das erste Bier aus Bamberger Fässern floss wurde Bier getrunken. Schriftzeichen belegen, dass schon die Ägypter das Handwerk des Bierbrauens beherrschten.
Der früheste, derzeit bekannte urkundliche Beleg für die Bierbrau-Tradition in Bamberg geht auf das Jahr 1093 zurück. Das Testament des Domkapitulars Odalricus sah vor, dass den Armen jährlich am Tag seines Todes (29. Juni) aus den Erzeugnissen seines Gutes neben Brot und Fleisch auch drei Eimer Bier zu reichen sind. In Bamberg und Umgebung wurde das Brauhandwerk im Hochmittelalter maßgeblich von Klöstern beeinflusst, denen Brau- und Schenkrechte verliehen wurden.
Neben Wein bauten sie in den Ländereien der Klöster Hopfen an und entwickelten verschiedenste Rezepte oft über Generationen weg weiter, um den Geschmack des Bieres zu verfeiern.Aber auch die einfache Stadt- und Landbevölkerung braute ihr Bier ohne besondere Vorschriften selbst und genoss den beliebten Gerstensaft, und das nicht nur in der Fastenzeit.
Am 12. Oktober 1489, 27 Jahre vor der Einführung des Reinheitsgebots von 1516, wies Fürstbischof Heinrich III. in einer "Umgeldordnung" an, dass im Stadtgebiet von Bamberg für das Brauen von Bier "nichts mere denn Malz, Hopfen und Wasser" zu nehmen sei.
Der Bamberger Bierkrieg
Die Bedeutung des Bieres für die Bevölkerung zeigt sich in einem kuriosen Ergeignis, dem Bamberger Bierkrieg von 1907. Als die Bamberger Brauereien den Preis für ein Seidla (0,5l) von 10 auf 11 Pfennig erhöhen wollten, traten die Wirte in den Streik. Sie ließen mit Pferdegespannen Bier aus Forchheim nach Bamberg karren.
Nur eine Woche nach der Erhöhung wurde die Erhöhung zur Freude der Bamberger Bürger zurückgenommen.
Auf den Keller
Eine Besonderheit des Bamberger Bieres war seit jeher die Lagerung und Kühlung in unterirdischen Felsenkellern und der anschließende Genuss “auf” den Bierkellern. Schon vor 200 Jahren beschrieb Johann Albert Joseph Seifert diese Bierkeller als “Eigenthümlichkeiten der Bamberger Bierfabrikation”. Die Keller befanden sich auf dem Michaelsberg, dem Kaulberg, dem Jakobsberg und dem Stephansberg. Bäume sorgten für eine zusätzliche Beschattung der Bierlager. Die Tradition, das kühle Bier im Sommer direkt über den Felsenkellern auszuschenken, entstand dadurch zwangsläufig und hat sich bis heute in Bamberg erhalten.
Ambräusianum
Dominikanerstraße 10, 96049 Bamberg
Brauerei Fässla
Obere Königstraße 19-21, 96052 Bamberg
Brauerei Greifenklau
Laurenziplatz 20, 96049 Bamberg
Brauerei Kaiserdom
Gaustadter Hauptstraße 26, 96049 Bamberg
Brauerei Spezial
Obere Königstrasse 10, 96052 Bamberg
Craftbeer-Brauerei Kronprinz
Gaustadter Hauptstraße 109, 96049 Bamberg
Schlenkerla
Das „Schlenkerla“ ist sicherlich die bekannteste Brauerei Bambergs. Ihr origineller Name geht auf den früheren Brauereibesitzer Andreas Graser zurück: beim Ausladen von Fässern gingen ihm die Pferde durch, und er verletzte sich dabei schwer. Weil er anschließend beim Gehen mit den Armen schlenkerte, wurde er im Volksmund einfach Schlenkerla genannt. Dieser Spottname übertrug sich dann auf die Brauerei, sodass der eigentliche Name „Heller-Bräu“ kaum geläufig ist.
Dominikanerstraße 6, 96049 Bamberg
Wilde Rose Keller
Oberer Stephansberg 49, 96049 Bamberg