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Schlenkerla

Weltbekannte Rauchbier

Das „Schlenkerla“ ist sicherlich die bekannteste Brauerei Bambergs. Ihr origineller Name geht auf den früheren Brauereibesitzer Andreas Graser zurück: beim Ausladen von Fässern gingen ihm die Pferde durch, und er verletzte sich dabei schwer. Weil er anschließend beim Gehen mit den Armen schlenkerte, wurde er im Volksmund einfach Schlenkerla genannt. Dieser Spottname übertrug sich dann auf die Brauerei, sodass der eigentliche Name „Heller-Bräu“ kaum geläufig ist.

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Das Stammhaus des Schlenkerla befindet sich in der Sandstraße und beherbergt seit 1678 eine eigene Braustätte. Erst im Jahr 1936 ließ der Brauereibesitzer Michael Graser, Sohn von Schlenkerla Andreas Graser, an Stelle seines früheren Bierkellers ein Brauhaus errichten. Das hatte den Vorteil, dass der aufwändige Transport von der Brauerei zum Felsenkeller und zurück entfiel. Seitdem wird das weithin bekannte Rauchbier hier auf dem Stephansberg gebraut, in Holzfässer gefüllt und im darunter liegenden Felsenkeller gelagert.

Wie kommt der Rauchgeschmack ins Bier?

Das Geheimnis des Rauchbieres liegt im verwendeten Malz verborgen. Zur Herstellung von Malz wird Getreide, in der Regel Braugerste, so lange eingeweicht bis es keimt. Um die in den Keimlingen enthaltenen Enzyme zu konservieren, wird das sogenannte „Grünmalz“ anschließend über einer Wärmequelle getrocknet. Dies geschah früher über offenem Holzfeuer, so dass das Malz vom aufsteigenden Qualm durchströmt wurde – dabei nahm das Malz den Rauchgeschmack des Feuers an.

Man kann davon ausgehen, dass in unserer Region früher alle Biere mehr oder weniger stark nach Rauch geschmeckt haben. Erst im frühen 19. Jahrhundert ermöglichten technische Neuerungen und die Einführung neuer Brennstoffe die Trennung des Qualms vom Malz, weshalb der Rauchgeschmack verloren ging. Heute werden Malze in verschiedensten Sorten von spezialisierten Großbetrieben, den Handelsmälzereien, hergestellt. Die Brauerei Schlenkerla hingegen stellt ihr Rauchmalz immer noch selbst her und verwendet dafür eine Technik, wie sie über Jahrhunderte hinweg angewandt wurde.

Autor: Dr. Christian Fiedler

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