Wohnung am Schillerplatz

Die Wohnung am Schillerplatz erstreckte sich damals über zwei Etagen. Während sich im zweiten Stock Wohnraum und Küche befanden, waren der Schlaf- und der Arbeitsbereich, besser bekannt als das Poetenstübchen, im Dachgeschoss untergebracht.

 

Sein 100. Todestag 1922 und sein 150. Geburtstag 1926 führten dazu, dass Hoffmann eine Art Renaissance erlebte. Um 1930 eröffnete das Hoffmann-Museum in den Räumlichkeiten seines früheren Wohnhauses, an dessen Fassade der Verkehrs- und Verschönerungsverein eine Steintafel mit der Inschrift “E.T.A. Hoffmann Wohnung und Museum” anbrachte. Mit der Zeit wurde das Museum auf das ganze Haus, sowie den Gartenbereich ausgeweitet.

 

Leider sind aus dem Inventar keine Originalgegenstände erhalten geblieben, ein Besuch lohnt sich dennoch allemal. So ist ein Gästebuch ausgestellt, das in den Jahren von 1928 bis 1954 3269 verewigte Besucher enthält. Aber auch Bühnenbildner, wie Wolfgang Clausnitzer, bemühen sich stets, das Haus so einzurichten, dass es für Sie als Besucher einen Eindruck von der Lebensweise des Schriftstellers wiedergibt.

Lebensraum eines Künstlers

Nicht nur eine Gedenktafel deutet heute auf die Lebenszeit Hoffmanns in Bamberg hin. Auch wurde der schreibende Kater Murr 2010 von Bernd Gecius in Kupferblech gestanzt und an der Mauer angebracht. Die Illustration geht auf die Erstausgabe von “Lebens-Ansichten des Katers Murr nebst fragmentarischer Biographie des Kapellmeisters Johannes Kreisler in zufälligen Makulaturblättern” zurück, deren Umschlag die Figur des Katers zeigte.

 

Die hölzerne Eingangstür ist original erhalten und wurde bereits von Ernst Theodor Amadeus und seiner Frau berührt und geöffnet, damals aber mit zwei Flügeln. Links neben der Tür wird ein Fenster heute dafür genutzt, um ein Selbstbildnis des Schriftstellers und die Öffnungszeiten des Hauses zu zeigen. Durch das Glas kann man einen Blick ins Innere des Hauses, direkt auf einen Arbeitsplatz Hoffmanns, werfen.

 

Sobald man das Haus betritt, wird schnell klar, was für ein großartiger Künstler hier einst gelebt haben muss. Das Erdgeschoss greift dabei die Idee Hoffmanns der vielen “Ichs” in ihm selbst auf, indem ein Spiegelmotiv erschaffen wurde, das ineinandergreift und sich überlappt. Damit soll die Leidenschaft Hoffmanns für Spiegel-Motive dargestellt werden. Im ersten Stock können ausgewählte literarische Werke Hoffmanns als Reproduktionen bewundert werden. Unter ihnen “der Sandmann”, “Meister Martin der Küfner und seine Gesellen” und die Knarrpanti-Teile des “Meister Floh”.

 

Das enge Treppenhaus wurde genutzt, um Illustrationen (P.C.Geissler, 1840) mit Scherenschnitten (Wolfgang Müller, 2009) zu zeigen, die zu einem Papiertheater verbunden das Märchen “Nussknacker und Mäusekönig” von Hoffmann darstellen.

 

In der zweiten Etage wurde eine Opernloge aus der Zeit der Aufführung der berühmtesten Oper Hoffmanns “Undine”, nach dem Text von Friedrich Baron de la Motte-Fouqué, nachgebaut. Die Reproduktion der Loge bezieht sich auf Dekoraktionsentwürfe, da das Berliner Schauspielhaus, das Schauplatz der Oper war, am 29.07.1817 abbrannte.

 

Zwischen dem Obergeschoss und dem Poetenstübchen ist ein Loch in der Decke zu erkennen, das bereits zu Lebzeiten Hoffmanns existierte. Er nutzte es zur Konversationen mit seiner Frau und bald darauf auch als humoristisches Instrument, indem er allerlei durch die Öffnung zu ihr herabließ. Heute ist eine herabhängende Zeichnung dieser Nutzung von Hans Günter Ludwig in der Öffnung verewigt.

 

Wer sich auf die Spuren des großen Allround-Künstlers Hoffmanns begeben möchte, für den ist das Museum am Schillerplatz ein idealer Ausgangspunkt.

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