Der ideale Standort

Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte die Inselspitze noch nicht zum Stadtgebiet Bambergs, sondern zur Nachbargemeinde Gaustadt. Im Gegensatz zum Bamberger Stadtrat zeigte man sich in Gaustadt offen gegenüber der Ansiedlung einer derartigen Industrieanlage. Dies erklärt auch zu der Wahl dieses besonderen Standorts. Durch stetige Expansion wuchsen Bamberg und
Gaustadt jedoch im Laufe der Industrialisierung zusammen und bilden heute eine Einheit.

 

Als Energiequelle sollte zunächst die Wasserkraft der an dieser Stelle zusammenlaufenden Regnitzarme dienen. Auf diese Weise wollte man die anfänglich knapp 52.000 Spindeln und 750 Webstühle antreiben. Die Nutzung von Wasserkraft stellte sich jedoch aufgrund von unterschiedlich hohen Pegelständen als zu unzuverlässig heraus. Aus diesem Grund entschloss man sich bereits 1861 dazu, eine Dampfmaschine zu erwerben, um zukünftigen Betriebsstörungen vorzubeugen. 1963 kam es schließlich zur Gründung der ersten industriellen Färberei Bambergs. Dies war die Geburtsstunde der Bamberger Textilindustrie des 19. und 20. Jahrhunderts.

Erweiterung des Betriebs

Wie bei derartigen Industriekomplexen üblich, wurden die ursprünglichen Fabrikanlagen mit der Zeit um zahlreiche weitere Bauten ergänzt. Hierbei handelte es sich zum einen um Erweiterungen der Fabrik selbst oder um Maßnahmen zur Anbindung der lokalen Arbeiterschaft. Als Beispiel hierfür kann man im Fall der Spinnerei und Weberei den 1883 errichteten “Lutherbau” für protestantische Familien am Fuß des Abtsbergs, den ikonischen Wasserturm aus dem Jahr 1897 oder die 1925 gebaute Turnhalle am Ochsenanger nennen. Damit wirkte sich die Ansiedlung der Industrieanlage deutlich auf die Entwicklung Gaustadts und letztendlich auch Bambergs aus.

 

Im Jahr 1927 fusionierte die Mechanische Baumwoll-Spinnerei und Weberei Bamberg schließlich mit der Erlangener Baumwollspinnerei AG. Das neue Unternehmen erlangte vor allem unter dem Kürzel ERBA Bekanntheit und lieferte in Bamberg nicht nur den prominenten Schriftzug am Wasserturm, sondern auch den heutigen Namen der nördlichen Bamberger Inselspitze.

 

Während der Zeit des Nationalsozialismus, der frühen Bundesrepublik und der Gastarbeiterzeit etablierte sich die ERBA als wichtiger Arbeitgeber in den Regionen rund um Bamberg und Erlangen. Die 80er Jahre läuteten jedoch eine wirtschaftlich schwierige Zeit für die fränkische Textilindustrie ein. Diese Krise führte 1993 schließlich zur Insolvenz und Schließung des Traditionsunternehmens.

Landesgartenschau 2012

Erst im Rahmen der Landesgartenschau 2012 wurde der Bamberger ERBA schließlich wieder Leben eingehaucht. Nach Beendigung der Landesgartenschau folgten umfangreiche Baumaßnahmen, bei denen das ehemalige Industriegebiet auf der einen Seite in notwendigen Wohnraum umgewandelt wurde. Andererseits schuf man auch einen neuen Standort für die stetig wachsende Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Zum Ärger vieler Bamberger kam es infolge des Wohnungsbauprojekts an der ERBA bisher jedoch nicht zu einer spürbaren Entlastung des Bamberger Wohnungsmarktes. Dies liegt mitunter daran, dass durch den privaten Bauträger überwiegend hochpreisige Eigentumswohnungen errichtet wurden.

Platz für Familien und Aktivitäten

Von der Landesgartenschau selbst blieb lediglich eine kleine Parkanlage mit idyllischem Wasserspielplatz übrig, die sich dennoch sehen lassen kann. Hier treffen an sonnigen Tagen Studierende und Familien mit Kindern aufeinander und genießen gemeinsam den grünen Fleck inmitten des städtischen Treibens.

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