Ein Rathaus mitten im Fluss

Bereits im Jahr 1386 wurde ein Rathaus an dieser Stelle erwähnt, welches 1460 einem Brand zum Opfer fiel. Der heutige Bau wurde ab dem Jahr 1461 an gleicher Stelle errichtet. Der Fachwerkbau an der Südseite, das sog. Rottmeisterhäuschen, blieb in seiner ursprünglichen Form bis heute erhalten.

 

Den ungewöhnlichen Bauplatz erklärt die Sage mit der Weigerung des Bischofs, den Bürgern einen Ort für das von ihnen verlangte Rathaus zur Verfügung zu stellen. Einleuchtender scheint jedoch die Erklärung, dass die selbstbewussten Bürger an der Grenze zwischen ihrer Inselstadt und der bischöflichen Bergstadt die damals neu gewonnene Macht aufzeigen wollten.

 

Flussaufwärts richtet sich der Blick auf das frühere Mühlenviertel. Dort standen ehemals Getreide-, Papier- und Lohmühlen, heute findet man dort Studentenwohnheime und Hotels. Blickt man von den Brücken flussabwärts, so erkennt man die Kulisse von “Klein Venedig” mit seinen romantischen Fischerhäusern.

Das barocke Prunkstück

Mitten im Fluss erhebt sich ein spektakulärer Rathausturm, welcher im Auftrag von Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn (1729-1746) errichtet wurde. Die Bauleitung hatte der berühmte Baumeister Balthasar Neumann. Verziert wurde der Rathausturm im barocken Stil mit einer prunkvollen Haube. Vom Bildhauer Joseph Bonaventura Mutschele wurden nach 1750 weitere verschnörkelte, spielerische Elemente, wie etwa Balkon und Wappen, hinzugefügt. So ist auf dem Dom zugewandten, städtischen Wappen der Hl. Georg als Ritter zu erkennen.

 

An der angrenzen Fassade beeindruckt eine Illusionsmalerei im barocken Stil, die Bezug auf das Sterben des Fürstbischofs Philipp Anton von Frankenstein im Jahr 1753 nimmt. Frankensteins Nachfolger Konrad von Stadion vollendete die barocke Umgestaltung und ließ dabei sein eigenes Wappen anbringen. Seinen Einzug in Bamberg erkennt man in einem Fresko an der benachbarten Wand. Johann Anwander schaffte ab 1750 schließlich die räumliche Wirkung des Werks durch das Einfügen von plastischen Elementen und Schatten. Der aufmerksame Betrachter erkennt als Sinnbild des Gemäldes einen Engel, dessen Bein aus der Wandfläche hervortritt. Derartige Stilmittel wurden bis zu dieser Zeit nur in Innenräumen angewandt.

18. April 2018

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