Geschichte des Fischerstechens

Die Geschichte des Fischerstechen reicht zurück bis ins Mittelalter. Wie Aufzeichnungen belegen, wurden zu jener Zeit dem Fischerstechen ähnliche Wettkämpfe in ganz Europa, beispielsweise in Königsberg, Danzig, Straßburg und Utrecht, ausgetragen. Aber auch im deutschen Raum lassen sich frühzeitige Fischerfeste mit turnierartigen Fischerstechen als Volksbelustigung überall dort belegen, wo Schiffer – und Fischer in Zünften organisiert waren.

Auf der Regnitz erstreckt sich diese Tradition über mehr als fünf Jahrhunderte. So geht aus den Jahresrechnungen des Stadtbauhofes hervor, dass bereits am 17. Juni 1498 ein Zimmermann für „10 Pfund 14 Pfennige für 4 Tageslöhne a 28 Pfennige und 9 Gesellentageslöhne a 27 Pfennige“ beauftragt wurde, um das Geländer an der Unteren Brücke zu reparieren, das am „Vischerstechen“ zerbrochen wurde. (Quelle: 8 5/80 1498 S. 71 Stadtarchiv Bamberg)

Am 05.06.1599 hat die Kämmerei „auf Befehl eines ehrbaren Rates“ 2 Gulden 12 Pfennige für kandiertes Obst, Wein und Brot aufzuwenden, als „ihre fürstliche Gnaden“, der Fürstbischof Johann Philipp von Gebsattel, „die fischer uffm neuen Rathaus“ (vom Rathaus aus) wollte stechen sehen“. (Quelle: „Tradition des Fischerstechens“, Untere Schiffer- und Fischerzunft) 

Die Regeln

Die Regeln des Fischerstechens sind einfach und schnell erklärt. Beim Fischerstechen treten die Teilnehmer aus verschiednen Zünften im Duell gegeneinander an und müssen versuchen, den Gegner mit einer drei Meter langen Lanze ins Wasser zu stoßen. Jeder der Fischerstecher steht dabei auf einem 50cm x 50cm großen Podest auf einem der Schelche, wie die Boote in Bamberg genannt werden. Beim Stechen ist es untersagt, die Lanze des Gegner zu greifen, mit der Lanze zu schlagen oder auf den Unterleib zu zielen.
Wird ein Stecher ins Wasser gestoßen oder tritt dreimal zurück ins Boot, so verliert dieser den Kampf. Den Titel des Fischerstecherkönigs erhält der Teilnehmer, der alle Duelle für sich entscheiden kann.

Die Fischerstecherkönige seit 1952

1952 Josef Kropf, sen
1953 Gabriel Kropf
1954 Baptist Kropf
1955 Gabriel Kropf
1956 Gabriel Kropf
1957 Gabriel Kropf
1958 Fritz Rost
1959 Fritz Rost
1960 Fritz Kropf
1961 Ernst Kress, Schwimmverein Bamberg
1962 Fritz Rost
1963 Fritz Kropf
1964 Fritz Kropf
1965 Fritz Kropf
1966 Fritz Rost
1967 Fritz Kropf
1968 Uwe Wagner
1969 Fritz Kropf
1970 Fritz Kropf
1971 Horst Müller
1972 Uwe Wagner
1973 Uwe Wagner
1974 Uwe Wagner
1975 Uwe Wagner
1976 Uwe Wagner
1977 Uwe Wagner
1972 Joseph Kropf
1979 Theo Kohn, Bischberg
1980 Theo Kohn, Bischberg
1981 Joseph Kropf
1982 Joseph Kropf
1983 Joseph Kropf
1984 Joseph Kropf
1985 Joseph Kropf
1986 Joseph Kropf
1987 Joseph Kropf
1988 Joseph Kropf
1989 Joseph Kropf
1990 Karl Randler, Schliersee
1991 Karl Randler, Schliersee
1992 Rainer Kropf
1993 Karl Randler, Schliersee
1994 Karl Randler, Schliersee
1995 Karl Randler, Schliersee
1996 Karl Randler, Schliersee
1997 Stefan Degmayer, Neuburg
1998 Erwin Kropf
1999 Karl Randler, Schliersee
2000 Markus Kropf
2001 Markus Kropf
2002 Markus Kropf
2003 Markus Kropf
2004 Markus Kropf
2005 Karl Randler, Schliersee
2006 Markus Kropf
2007 Walter Schnitzbauer, Schliersee
2008 Markus Kropf
2009 Erwin Kropf
2010 Hans Angerer, Schliersee
2011 Hans Angerer, Schliersee
2012 Dominik Kropf
2013 Dominik Kropf
2014 Dominik Kropf
2015 Dominik Kropf
2016 Dominik Kropf

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